McLarsen in Regensburg und Landshut (September 2024)

Regensburg, 23.09.2024… Es ist wieder soweit… der jährliche Besuch des flächenmäßig größten Bundeslandes namens Bayern… ein Teil ich alleine für mich unterwegs an interessanten Orten und in der zweiten Wochenhälfte kommen dann die Freunde aus der Heimat dazu und es wird zu reichlich Bier gewandert… Der diesjährige Solotrip bringt mich nach Regensburg… eine der besterhaltensten mittelalterlichen Altstädte Deutschlands. Ich werde dort anderthalb Tage Eindrücke aufsaugen, am Mittwoch gehts kurz nach Landshut und am Donnerstag nach Franken zur Bierwanderung. Ich war übrigens schonmal in Regensburg… das war 1993 als ich mich seinerzeit frisch von der Freundin getrennt hatte, mir dann im Sommer langweilig wurde und ich dann auf eigene Faust mit meinen Eltern in irgendeine kleine Klitsche in den Bayerischen Wald gefahren bin und von dort aus in die nächstgelegene Großstadt gefahren bin um mal ein Guinness zu trinken… die Großstadt war Regensburg.

...auf der Steinernen Brücke... im Hintergrund Dom St. Peter

Vor 31 Jahren ging es mit dem Auto nach Bayern… heutzutage fährt man ja wenn möglich umweltfreundlich mit der Bahn (was mir im Normalfall auch richtig Spaß macht)… nur klappt das meistens nicht so richtig… Abfahrt geplant war etwa 08:00 von meinem Heimatbahnhof Berlin-Gesundbrunnen. Der FEX fährt von dort in 4 Minuten zum Hauptbahnhof, was der kürzeste Weg ist. Die Umsteigezeit von etwa 10 Minuten war mir zu riskant also steuerte ich einen früheren Regionalzug an… dieser wurde gestrichen wegen einer kurzfristigen Krankschreibung des Lokführers… für die über 20-minütige Fahrt (incl. Umstieg) mit der S-Bahn war es dann zu knapp… also doch der FEX… als ich auf den Bahnsteig kam stand da auch noch ein ICE der nicht auf der Anzeigetafel war aber nach kurzem Vergleich mit meiner App genau mein ICE war der in Berlin Hauptbahnhof einsetzen würde… leider ließ sich keine Tür öffnen und irgendwann fuhr er los… das war das letzte mal das ich ihn an diesem Tag sehen sollte… der FEX kam zwar pünktlich in den Bahnhof eingefahren (natürlich auf einem anderen Gleis, was zur Zeit der Einfahrt auch schon kommuniziert wurde… und dann nochmal hektisches Treppauf- und ab mit sich brachte)… leider fuhr er aber danach nicht los… erst eine Minute vor Abfahrt des bereits am Türschalter berührten ICEs fuhr er in den Hauptbahnhof ein und trotz eines sicher sehenswerten Spurts von Sportskanone McLarsen spürte ich bei Ankunft von Gleis 2 nur noch den Sog des bereits ausgefahrenen Zuges und sah auch noch die berühmten Rücklichter… sie waren in der Tat rot. Dann halt ein anderer… einen hab ich fahren lassen (nein… nicht aus der Hose)… der war komplett überfüllt… dann nahm ich einen ICE der nur bis Nürnberg fuhr, zwar gleich von Hause aus 20 Minuten später kam (Verspätetes Einsetzen des Zuges) aber wenigstens nicht rappelvoll war… dann stand vor Erfurt ein liegengebliebener Zug… dann waren bei Gotha Schafe auf den Gleisanlagen… hmpf… naja… In Nürnberg mußte ich ja auch nochmal umsteigen… dieser Zug wiederum hatte dann auch eine halbe Stunde Verspätung, bot aber auch zum Glück einen Sitzplatz… um 16:00 war ich dann mit (nur) 2 Stunden Verspätung in Regensburg.

Dom St. Peter einen Meter vor meiner Hoteltür
Historische Wurstkuchl...
...mit reichlich fettem Schweinskram...

Regensburg ist mit 160.000 Einwohnern nach München, Nürnberg und Augsburg die viertgrößte Stadt Bayerns. Die Stadt liegt an der Donau… deren Nebenflüsse Naab und Regen münden im Stadtgebiet in den Hauptfluß. Der in den 1970ern errichtete Europakanal entlastet die Donau im Innenstadtbereich.
Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt stammt von 179 durch den römischen Kaiser Mark Aurel… es gab ein römisches Legionenlager. Im Mittelalter erreichte Regensburg als Reichstadt überregionale Bedeutung und war zeitweise größer als Rom und Köln. Regensburg ist eines der ältesten Bistümer auf deutschem Territorium und der Dom eine der bedeutendsten Sakralbauwerke Deutschlands. Die Bedeutung der Stadt ließ im Spätmittelalter nach… allerdings war Regensburg von 1663 bis 1806 Sitz des Immerwährenden Reichstages, die dauerhafte Versammlung der Reichsstände des Heiligen Römischen Reiches.
Die Stadt hatte das Glück von großen Zerstörungen im zweiten Weltkrieg verschont zu bleiben… die Altstadt mit ihren kleinen Gassen und zahlreichen Kirchen ist eine der besterhaltensten Europas und seit 2006 UNESCO Weltkulturerbe.

Blick von der Jahnsinsel zur Steinernen Brücke und zum Dom
Stadtamhof - Stadtteil am anderen Ende der Brücke

Dort ging es dann zu Fuß zum Hotel Kaiserhof direkt gegenüber der Doppelturmfront des altehrwürdigen Doms zu Regensburg. Das Zimmer kurz gecheckt… alles prima… dann aber ab auf die Straßen der Stadt… Heute war es erstmal das Ziel einen ersten Eindruck aufzunehmen… was ich vor über 30 Jahren mal gesehen habe weiß ich nicht mehr… klar… der Dom… aber sonst blieb nicht viel hängen. Erstmal mußte aber etwas feste Nahrung in den Magen und das gab es in der Historischen Wurstkuchel… der warscheinlich ältesten Würstchenbude der Welt… errichtet warscheinlich während des Baus der Steinernen Brücke gleich daneben… es gab fettigen Schweinskram mit Sauerkraut… Dann ging die Tour natürlich natürlich über die berühmte Steinerne Brücke über die Donau. Die Brücke wurde von 1135 bis etwa 1146 gebaut und gilt als Meisterwerk seiner Zeit. Ich lief durch den Stadtteil Stadtamhof (war mal eine eigenständige Stadt) bis zur Dreifaltigkeitskirche auf einem Hügel… von dort aus liegt einem die Stadt zu Füßen… der Abstieg führte mich vorbei an der Walhalla Of Whisky die aber erst in der zweiten Hälfte der Woche bespielt wird. Danach spazierte ich noch durch die Gassen der Altstadt… morgen gibts mehr davon…

Panoramablick vom Dreifaltigkeitsbergweg
In der Altstadt mit Blick zum Rathaus

Nach einer kurzen Erfrischung im Hotel ging es dann in den nur wenige Meter entfernten Bischofshof… ehemals wurde vor Ort Bier gebraut… das wurde in den Westteil der Stadt verlegt, aber das Bier trinken kann man dort ganz prima und auch gut essen… nach dem Schweinskram vom Nachmittag war es ein Regensburger Wurstsalat den ich sehr lecker fand… das Helle Bischofshof Bier ebenfalls… ein Guinness sollte es dann aber auch noch sein… also ab ins Irish Harp… ebenfalls nur 5 Minuten zu Fuß… es war das gleiche Pub welches ich 1993 besuchte und wirklich viel hat sich auch nicht verändert… außer das nach britischem Vorbild jedes Bier gezahlt wird… das Bluesrock-Gedöns war dann auch nicht ganz meins aber für 3 irische Pints wars trotzdem schön… morgen ist mehr Zeit für die Stadt weil ich die Bahn nicht benutzen muß…

Im Irish Harp Pub
Kollegiatstift unserer Lieben Frau zur alten Kapelle...zumindest der Turm...
...das Innere der Kirche ist Rokoko pur...

Was den Namen Regensburg betrifft so fand der Regen freundlicherweise in der Nacht statt und der Himmel klarte vormittags langsam wieder auf… beste Voraussetzungen für einen weiteren Spaziergang in der Welterbe-Stadt. Erster Anlaufpunkt war der Kollegiatstift unserer Lieben Frau zur alten Kapelle… ganz schön komplizierter Name… ursprünglich eine romanische Basilika aus der Zeit Heinrich II., später gotisch erweitert… wurde das Kirchengebäude im 18. Jahrhundert im Rokokostil mit Gold und Schmuck regelrecht zugekleistert… nur außen macht das Gebäude einen eher schlichten Eindruck. Leider fanden gerade Reinigungsarbeiten statt so das ich nur durch ein Absperrgitter fotografieren konnte.

...fast alles drauf: Dom, Donau, Steinerne Brücke von Osten...
Das Osterntor am Rande vom Villapark

Es ging weiter an der Donau entlang Richtung Osten… vorbei am Stellplatz von Donau-Kreuzfahrtschiffen mit Altersdurchschnitt Ü80… beginnt bald eine kleine grüne Insel namens Villapark. Von dort aus gibt es einen grünen Gürtel um die Altstadt die etwa dort verläuft wo früher die Stadtmauern verliefen… das Ostentor ist das einzige Stadttor dieser Anlage was noch existiert. Unter den Eichen und Kastanien zu laufen bedürfte derweil eigentlich einer Helmpflicht… bei der ersten Kastanie auf dem Kopf war ich erstmal sauer weil es weh tat… war aber niemand in der Nähe… Vorbei an dem nicht öffentlichen Schlosspark St. Emmeram und vorbei am gleichnamigen Schloss, Sitz der streitbaren Fürstin Gloria von Thurn und Taxis sollte nunmehr die Basilika St. Emmeram besucht werden… aber leider scheint in den Regensburger Kirchen Dienstag Großputztag zu sein und diesmal ging es garnicht rein… von außen ist vieles eingerüstet… überhaupt wird viel gebaut in der Stadt.

Das berühmte Schottenportal aus der Zeit der Romanik...
...Romanik ist auch ein Thema im Innenraum

Eine Kirche hatte ich noch auf der Tour und zwar die sogenannte Schottenkirche St. Jakob. Das mit den Schotten kommt von der frühen Missionierung der heutigen deutschen Gebiete… etliche Missionare waren Schotten und Iren. Die Kirche wurde zumindest drinnen nicht geputzt so das ich sie besichtigen konnte. Es handelt sich um eine romanische Basilika nit einem äußerst bemerkenswerten Eingangsportal auf der Nordseite. Es gibt viel figürlichen Schmuck der auch nicht zu 100% gedeutet werden kann. Das Portal aus der Mitte des 12. Jahrhundert wird durch eime Glasummantelung vor Verwitterung geschützt. Es war nun bereits früher Nachmittag und ein Imbiss an der Neupfarrkirche, die Wurstbraterei Reisinger deutet bereits von Weitem an das die Produkte beliebt sind… es gab nämlich eine Schlange… diese überwunden geb es einen Regensburger mit alles… eine Mischung aus Wurstsemmel und Mini-Burger für faire 3,70€.

Regensburger mit alles...
...von der Wurstbraterei Reisinger

Es gab noch viel zu sehen in dieser wirklich wunderbar erhaltenen alten Stadt… Reste von römischer Bebauung zum Beispiel oder eine kleine, regelrecht süße Kapelle in einem Wohnhaus nahe des Doms… manches Wohnzimmer ist sicherlich größer… und noch vieles andere was mir jetzt zu viel Mühe machen würde über alles zu schreiben. Ein Bauwerk verdiente dann aber die ganze Aufmerksamkeit… schließlich ist es sowas wie das Aushängeschild der Stadt: Der Dom. Ich kaufte mir bereits am Vormittag Tickets für eine 1,5-stündige Führung durch die Kathedrale und ihre Kreuzgänge welche nur über diese Führungen besichtigt werden können.

Dom St. Peter - Inneres nach Osten
...so viel Menschlichkeit war damals eher ungewöhnlich: Jungfrau Maria und der lächelnde Erzengel Gabriel

Der Regensburger Dom St. Peter ist eine der bedeutensten Kathedralen der Gotik in Süddeutschland. Der heutige Bau folgte auf einen romanischen Vorgängerbau und wurde 1275 begonnen. Erst etwa 175 Jahre später war er weitestgehend fertig, die Doppelturmfront mit den 105 Meter hohen Türmen wurde erst 1872 vollendet… so ähnlich wie es beim berühmten Kölner Dom einige Jahre später auch der Fall war. Das Kirchengebäude wurde mit Kalkstein errichtet, als das irgendwann nicht mehr erhältlich war, wich man auf minderwertigen Grünsandstein aus und übertünchte es weiß… leider zerbröselt der Sandstein recht schnell und muß ständig durch Kalkstein ersetzt werden. Im Dom befinden sich zahlreiche Altäre und weitere Ausstattung aus der Zeit von Gotik bis Barock… besonders bemerkenswert ist ein gotisches Figurenportal an der Westseite was derzeit allerdings von einem Bauzaun verdeckt wird. Ebenso bekannt sind zwei Skulpturen vom lächelnden Engel Gabriel und der Jungfrau Maria welche um 1280 entstanden sind. Die Glasmalereien aus der Bauzeit sind noch erhalten und mit etwa 800 qm die großte Menge mittelalterlicher Glasmalerei der Welt. Die Hauptorgel im nördlichen Seitenschiff stammt aus dem Jahr 2009 und ist die größte hängende Orgel der Welt. Sie wiegt insgesamt 67 Tonnen und hängt an vier speziell angefertigten Seilen. Der Organist fährt mit einer Art Aufzug zum Spieltisch auf halber Höhe…Dank moderner Technik lässt sich das Instrument aber auch aus dem Chorbereich bespielen… Apropos Chor… der Dom St. Peter ist auch die Heimat der Regensburger Domspatzen… ein Knabenchor mit über Tausendjähriger Tradition… gegründet 975.

Im Kreuzgang des Doms
...auch im Kreuzgangbereich: Lapidarium... Parkplatz verwitterter Originalkunstwerke

Die Führerin war eine ältere Dame die auch in Regensburg geboren wurde und die diese Führung auch mit erstaunlich viel Humor absolvierte… so wurden wir auch auf viele Kuriositäten aufmerksam gemacht die man sonst sicher übersehen hätte. Die Besichtigung des Doppelkreuzgangs war auch sehr interessant weil solche Orte, wenn sie eben gerade nicht so überlaufen sind… eine gewisse Magie ausstrahlen. Die Führung hat sich also durchaus sehr gelohnt… auch Berichte über die Arbeiten der Dombauhütte erfährt man nicht einfach so.

Die größte hängende Orgel der Welt
Die Allerheiligenkapelle am Kreuzgang vom Dom

Das Abendprogramm gestaltete sich mit dem Besuch der Brauereigaststätte Kneitinger (auf den Gläsern steht: seit 1530) und damit einem sehr traditionellem Lokal… das Bier wird selber gebraut… es gibt Helles (Heller Hans), Pils und Dunkles… ich hatte sie alle und stifte Berliner Euphorie an: Kannste echt anbieten… genau wie das Essen… prima Laden… könnte auch in Bamberg sein. Danach musste es natürlich noch ein Guinness sein… aber heute im anderen Irish Pub der Stadt: Murphy’s Law… und der ist so viel besser als das Irish Harp gestern…in einem Keller mit viel Jungvolk aber sehr umsichtiger Bedienung… werd wohl morgen wieder kommen… aber vorher gehts in eine andere bayerische Stadt… ihr werdet es lesen…

Heller Hans im Kneipingers
Guinness als letztes Bild des Tages... sehr traditionell...auf mclarsen...

Heute stand eine Stipvisite der Stadt Landshut auf dem Plan… geplant war Abfahrt ab Regensburg und etwa 11:28 Ankunft in Landshut… also nach dem Frühstück gut gelaunt Richtung Bahnhof… auf halber Strecke dahin… Mist!… meine Ohrstöpsel vergessen… hmmm… das schaff ich … nochmal zurück und mit erhöhter Laufgeschwindigkeit zum Bahnhof. Der Zug fährt los… Fahrkartenkontrolle… kein Problem… hab ich auf dem Handy… Personalausweis dazu… auch kein Problem… hab ich im Port…PORT… Portemonai… auf die leere Hosentasche tätschelnd… öhmn… hab ich nicht dabei. Vom Ausweis hab ich ein Bild gespeichert, das war kein Problem… aber mit 0 Cent unterwegs sein schon… ich hab auch keine Kartenzahlung auf dem Handy… also erster möglicher Halt wieder raus: Eggmühl… I am the walrus… I am in Eggmühl.. dudududu… (frei nach den Beatles)… nach 15 Minuten kam ein Zug Richtung Regensburg, dann raus, wieder ins Hotel, wieder zum Bahnhof und in den gleichen Zug… der war dann kurz nach eins in Landshut…soll heißen… wenn die Bahn schonmal pünktlich fährt, kann ich durch eigene Dämlichkeit auch selber mit Verspätung ans Ziel kommen. So… nun aber zu Landshut…

Die zwei Hauptdarsteller von Landshut: St. Martin und Burg Trausnitz... davor die Isar
Stadtblick Landshut... nach einigen überwundenen Höhenmetern...

Landshut ist mit 75.000 Einwohnern die zehntgrößte Stadt Bayerns und liegt mit je 70 Kilometern Abstand zwischen Regensburg und München an der Isar. Im Mittelalter erlebte die Stadt eine wirtschaftliche Blütezeit was sich in dem historischen Stadtkern noch heute wiederspiegelt. Historisches Zentrum ist die Straße Altstadt… etwa 700 Meter lang und an manchen Stellen bis zu 30 Meter breit… da kann man fast schon von einem Platz reden… Markant im Stadtbild ist die Burg Trausnitz und der Turm der Martinskirche, welcher mit 130 Metern der höchste aus Backstein errichtete Kirchturm der Welt ist. Weitere bedeutende mittelalterliche Kirchen sind die Heilig-Geist-Kirche und St. Jodok. Landshut und das Umland ist sehr wirtschaftsstark und in diesem Sinne auch recht vermögend.

St. Martinskirche - Mittelschiff nach Osten
Die Straße Altstadt mit Blick auf St. Martin

Das Wetter war heute nochmal regelrecht herausragend wenn man bedenkt das es fast Oktober ist… 21 Grad und freundlichster Sonnenschein… Als erstes wurde das Wahrzeichen der Stadt besichtigt: Die st. Martinskirche. Diese ist von Hause her recht groß, es ist eine spätgotische Hallenkirche mit sehr schlanken Pfeilern. Das Außergewöhnliche dieser Kirche ist aber der Turm. Mit 130 Metern ist er in der Top-Ten der höchsten Kirchtürme der Welt und unter den Türmen die mit Backstein errichtet wurden sogar die klare Nummer Eins. Schön war auch das während der Besichtigung jemand an der Orgel gespielt hat… das war mehr Heavy Metal als Halleluja… schön tiefe Bässe was das ganze Gebäude zur Vibration brachte… ich mag sowas.

Das gotische Rathaus
Die Stadtresidenz (1536-1543)

Nach dieser kurzen Abbitte wegen eigener Trotteligkeit ging es dann die Altstadt herab… so heißt nämlich die Hauptstraße in Landshut… sie ist überwiegend Fußgängerbereich und wird flankiert mit superschönen Häusern aus Gotik, Renaissance und Barock… das Rathaus steht dazwischen, die Stadtresidenz von 1543 gegenüber… soll der erste Renaissancebau nördlich der Alpen sein. Am Ende der Promenade steht mit der Heilige-Geist Kirche ein weiterer gotischer Sakralbau. Wo eine Altstadt ist gibts auch eine Neustadt… ein paar hundert Meter südlich und parallel zur Altstadt… nicht ganz so prächtig aber immernoch Oho!

Über der Stadt thront die Burg Trausnitz
Auf der Burg Trausnitz

Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist die Burg Trausnitz hoch über der Stadt… es war der Sitz der Wittelsberger und die reichen Bürger der Stadt haben den Turm der Martinskirche nicht umsonst so hoch bauen lassen… man wollte der Obrigkeit auf der Burg auf den Teller schauen können… quasi auf Augenhöhe. Der Weg dorthin war etwas anstrengend da ich einmal falsch abgebogen war und über eine sogenannte Teufelsbrücke und einen Serpendinenweg kam… etwas pumpend nach den Höhenmetern… aber es gab schöne Ausblicke… die Burg besichtigte ich nur von außen und dann ging es auf einem ganz einfachen Weg wieder abwärts… das kann ich ja… Nach einem Imbiss und vielen kleinen und großen Straßen der historischen Stadt wollte ich den Besuch mit zwei, drei Bieren in einem Biergarten ausklingen lassen, dieser Biergarten existierte allerdings nicht mehr, also gleich die knapp 2 Kilometer zum Hauptbahnhof gelaufen… eine Gegend die eher an Berlin Lichtenberg oder Marzahn erinnert als an eine vornehme bayerische Stadt…Die Rückfahrt nach Regensburg gestaltete sich einfacher als der Hinweg.

St. Martin von der Burg Trausnitz gesehen
Im Brauhaus am Schloß

Zurück in Regensburg ging es abends in das Brauhaus am Schloß. Das Schloß zum Brauhaus ist St. Emmeram… also Thurn und Taxis… die Brauerei wurde von Paulaner gekauft, stellt aber eigenes Bier her was dann in Paulaner- Gläser gefüllt ausgeschenkt wird. Neben einer ordentlichen Portion Schweinskram auf dem Teller verkostete ich St. Emmeram Hell, Hopfenblume (Pils) und Marstall Dunkel… alles sehr gute Biere… wie so häufig sollte aber Guinness das letzte Wort haben und ich besuchte nochmal das Murphys Law wo der Abend unspektakulär ausklang… so wie auch die drei Tage in Regensburg und Landshut. Regensburg hätte vielleicht noch einen Tag mehr gebraucht… es ist eine traumhafte Altstadt mit vielen verwinkelten Gassen und tollen Kunst- und Architekturdenkmälern. Auch in Sachen Gastronomie hätte es noch weitere Entdeckungen geben können… aber im Anschluß geht die Reise weiter zur diesjährigen Bierwanderung die in ein paar Tagen als Extrablog zu lesen sein wird. Zum Abschluß noch ein paar Bilder zum Ausklang… so weit nicht anders vermerkt aus Regensburg.

Fröhliche Straßennamen haben sie hier...
Das Rathaus mit dem Festsaal des Immerwährenden Reichstages
Der Haidplatz
Nachgestellte Umrisse der zerstörten Synagoge
Dachlandschaft mit goldenem Turm
Altes Gasthausschild "Zum Walfisch" um 1800
Landshut - Ansicht vom nördlichem Isar-Ufer
Landshut - St. Martin - Westportal und Turm
Landshut - Platz Freyung mit Burg Trausnitz
Regensburger Dom zu später Stunde