Musik 2024

choice #21…Berlin, 08.05.2024… Manchmal muß ich mich selber wundern wo ich diese ganzen sehr guten Musikerinnen aus aller Welt so aufspüre… häufig sind sie hierzulande eher unbekannt… so auch Jess Cornelius aus Neuseeland die den Sampler Nummer 3 des Jahres 2024 mit „Back To The Mainland“ eröffnen wird… erst als zarter folkiger Song mit einer gewaltigen Steigerung ab Mitte des Songs… mit Mellotron und elektrischen Gitarren zuhauf… sollte mich nicht wundern wenn die Dame kein Geheimtipp vom anderen Ende der Welt bleibt. Eine Sängerin steht auch bei Song zwei im Fokus… aber vielleicht erstmal mit Fragezeichen… Catrin Vincent, die Sängerin des Londoner Quartets Another Sky hat eine sehr ungewöhnliche Stimme die sie hier am Anfang des Stückes „The Pain“ gleich mal in ungeahnte Höhen austestet… das mag nicht jedermanns Sache sein… aber der Song schwingt selbst auch zur Hymne hoch und zusammen passt das sehr gut… Another Sky waren schon öfters Kandidaten für einen choice Beitrag wurden aber immer wieder nach hinten geschoben… diesmal auf jeden Fall gesetzt. Beim nächsten Lied erkennt man den Interpreten schon an den ersten Pianotönen… Paris 1919? Nicht ganz… aber immer noch ganz klar John Cale der mit amtlichen 82 Jahren noch ein neues Album am Start hat was demnächst unter dem Namen „Poptical Illusion“ erscheinen wird und hier mit „How We See The Lights“ absolut exzellenten Pop bietet… 51 Jahre nach dem Meisterwerk „Paris 1919“ und 60 Jahre nachdem er mit Lou Reed Velvet Underground gegründet hat… Respekt… Poppig gehts auch weiter… hab ich doch beim letzten Sampler über The Last Dinner Party geschwärmt gibts diesmal einen Song der gut und gerne auch von diesem Album stammen können… ist aber von Kate Nash… die inzwischen 35jährige Britin stand sicher auch Pate für den Erfolg der Last Dinner Party… macht aber auch schon seit gut 15 Jahren Musik … genau wie Lily Allen oder Florence + the Machine… kann mich aber nicht erinnern das je ein so starker und opulenter Song wie „Million Of Heartbeats“ dabei gewesen wäre… einer meiner derzeitigen Ohrwürmer… Das australisch-schwedische Duo der Zwillingsschwestern Elektra und Miranda Kilbey veröffentlicht seit 12 Jahren als Say Lou Lou hervorragende Popmusik… und ja… es sind die Töchter meines Lieblingssängers Steve Kilbey (The Church)… aber der spielt hier keine weitere Rolle… „Wong Kar-wei“… das mußte ich nachschlagen… ist ein chinesischer Filmregisseur- und Produzent mit einer sehr eigenen Ästhetik. Nochmal Pop mit weiblichen Gesang und hartnäckiger Eingängigkeit findet auch im nächsten Beitrag statt und diesmal kommt er aus Berlin… Christin Nichols hat eines der besten deutschsprachigen Alben des Jahres am Start… warum ich dann einen englischsprachigen Song ausgesucht habe (?) „Direct Flight To Seattle“ ist einfach ein verdammter Hit… die anderen Songs des Albums „Rette sich wer kann“ aber auch… politisch und feminin…in einem Lied heißt es: „Ich will leben, als ob die AfD was dagegen hätte“… Deutschsprachig geht es aber weiter mit Kettcar. Das 6. Studioalbum der Hamburger Band ist derzeit sogar auf Platz 1 der deutschen Albumcharts… sowas passiert auf meinen choice-Samplern recht selten… aber völlig verdient… die Lyrics auf „Auch für mich 6. Stunde“… da bin ich ein bisschen neidisch… wie ein Feuerwerk kommen sie daher… ich muß etwas an „We Didn’t Start The Fire“ denken… dazu noch die Haltung der Band und auch der direkte, einfache Postpunk der Musik sind eine Nummer Eins wert… endlich mal… Einmal Deutsch haben wir noch und zwar aus Österreich… Wien um genau zu sein. RAHEL heißt die junge Frau die gerade ihr Debütalbum veröffentlicht hat und auch sie hat unbedingt etwas zu sagen… clevere Texte und gut produzierter Indie-Rock läßt durchaus aufhorchen… die Gute ist erst Anfang 20… man merke sich RAHEL… Song Nummer 9 kommt von The Early November… eigentlich ist Emo-Rock nicht so meine Baustelle, aber wer einen so guten Song wie „The Fool“ liefert kommt auch hier rauf… an dem Song stimmt ziemlich alles… eine flotte Ballade würde ich es mal nennen. Es folgt das französische Duo Alcest die eher aus dem Metalbereich kommen und inzwischen mehr auf den Spuren von Deafheaven sind die den Metal mit Shoegaze ersetzt haben und nur noch gelegentlich Härte aufblitzen lassen… Das letzte Deafheaven Album war bei mir Platz 2 der Alben des Jahres 2021… also ich mag sowas… mal sehen wie das Alcest Album wird… es fällt auch garnicht auf das die französisch singen… Shoegaze Musik der ersten Stunde bieten dann Ride die letztes mal mit einem New Order-ähnlichen Popstück ihres aktuellen Albums „Interplay“ vertreten waren… das Album insgesamt fällt bei mir weitestgehend durch… aber dann ist mit „Portland Rocks“ dann so ein Stück wo ich sage… wie geil ist das denn? Turmhohe Gitarrenwände… warum nicht mehr davon? Immerhin haben sie den einzig richtig guten Song nicht versteckt wie „Pulsar“ vom Comeback Album „Weather Diaries“ von 2017… der kam erst auf einer extra EP ein paar Monate später ans Licht… So… Song Nummer 12: Parsnip aus Australien… ein rein weiblicher Vierer mit wunderbar windschiefem Garagen Psych Rock… der garantiert beste Laune mit „The Babble“… die Trashcan bleibt beim nächsten Stück offen… aber die Geschwindigkeit wird für knapp 2 Minuten mindestens verdreifacht… „Antidote“ von den Briten Bad Nerves rennt einfach mal schnell durch die Ohren und eh man sich’s versehen hat ist das Stück schon wieder vorbei. Die Ramones lassen ein wenig grüßen. Geschwindigkeit wieder bisschen runter aber auch nicht zu viel: Die Beatsteaks haben mal wieder eine gute Single am Start, nachdem die letzten Stücke irgendwie bemüht klangen hat man bei „Detractors“ den Eindruck das sie das flotte melodiöse Stück aus den Ärmeln geschüttelt haben… quasi gut wie früher und außerdem aus Berlin. Aus Dublin und anders als früher ist die neue Single von Fontaines D.C. „Starbuster“… ein fast schon hiphop-lastiger Beat und auch eher Sprechgesang… interessant… mal sehen ob sich die neue Richtung auf das kommende Album „Romance“ auswirkt. Als nächstes denkt man James Bond steht vor der Tür wenn „Violent Times“ startet… ist aber nur St. Vincent mit einem Stück ihres sehr guten Albums „All Born Screaming“ welches sich durch große Vielfalt auszeichnet… das erste Album von St. Vincent was mir richtig gefällt. Es folgt Neues von Nilüfer Yania, deren Album „Painless“ war meine Nummer 5 des Jahres 2022 und der Song „Midnight Sun“ einer der besten Songs des Jahres… „Like I Say (I Runaway)“ hat auch wieder diese leicht dreckige E-Gitarre und auch hier bin ich gespannt auf noch mehr neues Material. Aber nun ja… Platz 5… nicht schlecht, aber die nächste Künstlerin war mit großem Abstand Nummer Eins im Jahr 2021. Anne Lise Frøkedal ist inzwischen neben Neko Case und Weyes Blood meine Lieblingssängerin und auch von ihrer Band wird es ein neues Album geben wovon hier schon mal eine Hörprobe parat liegt… am Anfang verhalten, später eine rockige Nummer… ähnlich wie der erste Song dieser Compilation. Der nächste Künstler heißt Swamp Dogg und ist ganze 4 Monate jünger als John Cale… also knapp 82… ich muß gestehen das ich von ihm vorher nie etwas bewußt gehört habe aber hier kommt Country, Blues und Soul ganz gut zusammen… er selber zählt die Tage eher im Hintergrund, gesungen wird „Count The Days“ aber von Jenny Lewis die ich als Sängerin ebenfalls sehr schätze. Der finale Song kommt diesmal von Mount Kimbie, einem Londoner Duo die bislang hauptsächlich in elektronischen Bereichen angesiedelt waren… aber auch gerne mal zu Post Punk- und Rock umschwenken. Bei diesem Song haben sie Unterstützung von King Krule der mit seiner Stimme dieses Stück merkwürdige Musik veredelt. Viel Spaß beim hören…

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choice#20… Berlin, 07.03.2024 …so… den Winter betrachte ich mal als erledigt… erste Blümchen erscheinen im Garten… Zeit die Frühlingsgefühle in Noten zu setzen… aber nicht von mir selbst… davon hab ich leider keine Ahnung… zum Glück gibt es Leute die das können… ich suche sie aus und sortiere sie für euch. Beim Sampler Nummer zwei im laufenden Jahr und Nummer 20 insgesamt haben sich wieder viele Entdeckungen aus allmöglichen Richtungen angesammelt. Wir starten instrumental von ganz easy zum finalen Lärm mit einem Stück von A Burial At Sea, einem irischen Duo die inzwischen in Liverpool leben. Wir haben es hier mit Postrock zu tun wie man ihn auch von Mogwai oder Explosions In The Sky kennt… A Burial At Sea setzen gelegentlich mit Bläsern einen Unterschied… auch fassen sie sich etwas kürzer als genannte andere Bands… „páirc béal uisce“ schleicht sich langsam ins Ohr und wenn es zu gemütlich wird hauen sie dir elektrische Gitarren um die Ohren… Das nächste Stück „Familia“ der Band The Holy aus Helsinki macht von Anfang an keine Gefangenen… Keyboards, Gitarren und Drams schrauben den Song in schwindelerregende Höhen voller Dramatik… Im Video dazu sitzen die Musiker am Strand eines finnischen Sees (die Mücken sieht man nicht) und machen relaxt Picknick… im Laufe der Minuten verliert sich die Leichtigkeit und am Ende brennt alles lichterloh… gefällt mir sehr gut…. also der Song. Eher aus dem Regal der Elektroabteilung kommen Clt Drp… ein multinationales Trio mit Sitz in Brighton… trashiger Electroclash mit rumpeligen Drums… da wackelt das Hinterteil und die alte Tanzmaus McLarsen will auf den Dancefloor… ok… geht aber auch so… Beim nächten Song bleiben die Drums in der Garage aber die Discokugel bleibt an… Arab Strap sind zurück und wir lauschen Aidan Moffets breitem schottischen Akzent wenn er über finstere Dinge wie Haß im Internet singt… naja… eher erzählt. Der demnächst dazu erscheinende Longplayer heißt übrigens „I’m totally fine with it 👍 don’t give a fuck anymore 👍“… mit Emojis… Das nächste Stück versteht sich an der Stelle als ein Brückenschlag von den eher elektro-orientierten ersten Stücken und den rockigeren danach… gespielt von der hier und heute dienstältesten Band: Ride. Die Shoegaze Veteranen veröffentlichen demnächst die bereits dritte Platte nach ihrer Reunion 2017. Der Song „Last Frontier“ist recht poppig und könnte gut und gerne auch von New Order sein… aber auch da gibt es ja schlimmeres… Wie angekündigt übernehmen jetzt härtere Gitarren das Zepter… aber keine Angst… so richtig hart wird es diesmal nicht… PROJECTOR sind eine Band aus Brighton die Postpunk machen und gerade ihr Debütalbum „Now When We Talk It’s Violence“ veröffentlicht haben… Restorations von der amerikanischen Ostküste pflegen einen ähnlich direkten Stil zu spielen… sind aber schon ein paar Jahre dabei… Postpunk auf Hymne quasi… Kaum angekommen, verlassen wir den klassischen Rocksong bereits wieder und kommen zur Französin Maud Nadal die mit ihrer Band Halo Maud genauso klingt als würde man Melodys Echo Chamber und Björk in einen Cocktail mixen… heraus kommt ein leicht exzentrischer Psychedellic-Pop-Mix bei „My Desire Is Pure“… halb englich, halb französisch. Jane Weaver ist von dieser Mixtur auch nicht weit entfernt… sie macht bereits seit den 1990ern Musik, solo erst seit etwa 2006… nie mit der gleichen Mixtur… Demnächst erscheint ein neues Album der 52jährigen Britin aus Manchester… „Perfect Storm“ ist ein Vorgeschmack darauf. Auf dem letzten choice-Sampler war Nadine Shah bereits zu hören, nunmehr ist ihr Album „Filthy Underneath“ erschienen und erwartungsgemäß ist es sehr gut. „Greatest Dancer“ handelt wie andere Songs von dem Album von zweifelhaften Erlebnissen der Dame bein Drogenentzug… ich mag das wilde Schlagzeug sehr… und natürlich ihre stets zur Dramatik neigende Stimme… letzteres trifft in diesem Punkt auch auf die nächste Künstlerin zu: Grace Cummings aus Melbourne besitzt auch eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert… die Musik geht ein wenig in Richtung Folkrock… ich bin mir sicher das man sich ihren Namen merken sollte… denn manchmal kann es schnell gehen mit plötzlichen Ruhm: Aus der Kategorie „Der neueste geile Scheiß macht auch vor McLarsen nicht halt“ : The Last Dinner Party. Mit ihrem Debütalbum „Prelude To Ectasy“ gefühlt auf dem ganzen Planet gefeiert als hätten die vier Damen die Popmusik neu erfunden… nunja… ich sag mal… nicht neu erfunden, aber ausgezeichnet gerührt, geschüttelt… was auch immer… Da kommen Abba, Queen, Sparks, Fleetwood Mac und weiß ich was noch alles in einen Topf, reichlich Streicher und Orchester drumrum, erinnerungswürdiges visuelles Auftreten und geboren sind Superstars ohne Vorhype… mir gefällts sehr. Ich will die Kategorie nicht nochmal ausschreiben, aber hier ist Teil zwei: Mine und „Baum“… Der Name der 39jährigen Künstlerin die eigentlich Jasmin Stocker heißt war mir durchaus vertraut… dachte ich aber immer das mir das zu sehr ins schlagermäßige geht… getäuscht… ich hörte mir den Titelsong ihres aktuellen Albums „Baum“ an und war spontan hin und weg… dieser eigentlich simple aber clevere Text… dieses Arrangement… dieses große Finale… mit Schlager hat das wirklich nix zu tun… beste deutsche Popmusik anno 2024… wo wir gerade dabei sind… auch der nächste Song handelt vom Älterwerden… allerdings aus Sicht einer deutlich jüngeren Frau… sie heißt und nennt sich Sandra, hat nix mit der 80er-Jahre Schnepfe zu tun die irgendwas mit Maria Magdalena hatte. Das Stück „Sterne sehen“ ist Dreampop mit einfachsten Mitteln produziert… hat mir aber auch von der ersten Sekunde gefallen. Das Jahr ist zwar noch jung, aber ich habe mich bereits im Januar darauf festgelegt was die beste Coverversion des Jahres ist. The Fauns waren mit Vorab-Singles schon auf den letzten beiden Samplern drauf… nun ist ihr drittes Album „How Lost“ erschienen und es hat eine Coverversion von „Doot Doot“ der Band Freur drauf… Freur änderten Ende der 1980er ihren Namen in Underworld… was natürlich auch einfacher zu merken ist, als Underworld waren sie in den 1990ern sehr erfolgreich im Bereich Electronic und Techno… „Born Slippy“ wurde im Film Trainspotting bekannt. „Doot Doot“ von 1983 war seinerzeit in meinem Kopf ein klarer Nummer Eins Hit und so freute ich mich natürlich über eine völlig gelungene Coverversion die den Song nicht verändert ihn aber im Stil von The Fauns interpretiert… klingt als wäre er für sie geschrieben worden… so schön kann Dreampop sein… Wir bleiben beim Thema Dreampop und Coverversion: Die Band Cigarettes After Sex aus Texas nimmt sich dem Radiohead Song „Motion Picture Soundtrack“ an (war der letzte Song auf Kid A)… auch hier passt das sehr gut… die Schlafmützigkeit der Band kommt manchmal wie eine warme Decke… auf Dauer für mich aber etwas zu ruhig. The Reds, Pinks & Purples folgen mit dem Song „Your Worst Song Is Your Greatest Hit“… sind damit vielleicht auch Radiohead (Creep) gemeint? Ich weiß es nicht aber die Band versteht es immer wieder mit ihrem Jangle Dreampop zu überzeugen… schade das sie niemand kennt. So, nachdem die letzten Songs ja etwas getragen und verträumt waren wird es Zeit für einen Wake Up Song: „Get Numb To It!“ von dem Duo Friko aus Chicago… es ist eine etwas trashige Nummer im 60’s Style… man möchte mithüpfen und juhu schreien und headbangen… so viel positive Energie gab es in letzter Zeit selten… ich empfehle den Song bei 3:38 zu cutten… die letzten Sekunden machen höchtens innerhalb des Albums Sinn… vielleicht kommt ja noch ein Edit… Dann nochmal Dreampop mit Betonung Pop: Soft Science gibt es schon 15 Jahre… sie haben es irgendwie geschafft sich an mir vorbei zu mogeln… aber jetzt hab ich sie erwischt… „Sadness“ ist ein schöner Ohrwurm… ein Ohrwurm ist auch einer wenn man mit einem Lied schlafen geht und damit am nächsten Morgen aufwacht… so geschehen mit „Gleaming“ von Anomic Bond die unseren musikalischen Reigen heute beschließen… viele Grüße an dieser Stelle an Leni und Stefan… ich hoffe bald mehr Musik von euch zu hören… an dieser Stelle geht es dann in zwei Monaten weiter… choice#21 kommt dann Anfang Mai.

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choice#19… Berlin, 03.01.2024… So… Best Of 2023 und Weihnachtslieder adé… Zeit für neue Musik im neuen Jahr… die rollt sanft los… Wings Of Desire, benannt nach dem Wim Wenders Film der bei uns „Der Himmel über Berlin“ hieß… sind ein britisches Mann-Frau-Duo die gerade ihr erstes Album „Life Is Infinite“ veröffentlicht haben… atmosphärischer Dreampop mit Gitarren und Synthies… beides auch zu finden beim nächsten Act… und deren Debütalbum ist schon eine ganze Weile her… nämlich 39 Jahre… 1985 erschien „Psychocandy“ von The Jesus & Mary Chain aus East Kilbride bei Glasgow. Im März 2024 erscheint dann ihr erst achtes Studioalbum „Glasgow Eyes“. Die Vorabsingle „Jamcod“ ist so typisch TJAMC wie eh und je… die Meister der gepflegten Rückkopplung in Hochform… manchmal klingts ein wenig nach gesampleten Zahnarztbohrern…autsch… Die nächste Band hat auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel… Feeder gibt es seit 1994 und sie waren Ende der 1990er eine der erfolgreichten Bands Großbritanniens und hatten mit „Buck Rogers“ einen Hit. Nach dem Suizid ihres Drummers wurde es etwas ruhiger um die Band die nunmehr als Duo agiert. Im März 2024 erscheint ein neues Album der Waliser und „The Knock“ ist ein vielversprechender Vorbote… Prima Power-Pop. Mit Thermal kommt das vierte Duo in Folge auf diese Playlist. Sie kommen aus Toronto und sind im Bereich Shoegaze zuhause wie der Song „18“ zeigt… Nur scheinbar ruhiger beginnt das nächste Stück von Frank Carter & The Rattlesnakes… zwischendrin wird es auch etwas lauter in dem Song „Brambles“ vom im Januar erscheinenden Album „Dark Rainbow“. Hinter dem Namen Torres steht die Amerikanerin Mackenzie Scott und auch sie hat ein neues Album am Start welches am 26.01.2024 erscheinen wird. Es ist dann bereits ihr sechstes und wie gehabt eine Mischung zwischen PJ Harvey, Cat Power und Sharon Van Etten. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch Nadine Shah. Die Britin kann gut Drama wenn sie über die 20 schlimmsten Dinge die sie kennt singt… Das dazugehörige Album kommt im Februar und ich bin sehr gespannt. Mit der nächten Dame wird es ein wenig poppiger… „Nothing Lasts“ von Emily Yacina kommt mit Glöckchen und etwas angejazzter Percussion daher und bleibt gut im Ohr. Noch ein wenig mehr Pop gibt es vom nächsten Duo: Say Lou Lou sind die Zwillingsschwestern Electra und Miranda Kilbey… wer hier öfters mal mitliest wird vielleicht aufmerken… Kilbey? Genau, die beiden sind Töchter von Steve Kilbey, dem Sänger meiner Lieblingsband The Church. Die beiden haben sich ein Lied von Kate Bush vorgenommen und machen das wie ich finde ganz hervorragend. Zwischen den ganzen weiblichen Interpretinnen habe ich dann mal einen Herren versteckt, nämlich Bill Ryder-Jones. Der ehemalige Gitarrist von The Coral thematisiert die Eventualität des eigenem Ablebens und verspricht auch als Geist stets für die Liebste da zu sein… herzallerliebst in bestem Eels Stil. Marika Hackman folgt mit „Slime“… wiederum ein schönes eingängiges Stück Pop was derzeit auch im Radio vertreten ist. Es wird dann etwas psychedelischer und es gibt ein weiteres Stück der guten Platte „A Little Touch Of Schleicher In The Night“ von Katie von Schleicher… besser als Schmidtchen Schleicher. Das einzige Nicht-Englische Lied kommt dann von Laetitia Sadier die als Sängerin von Stereolab bekannt ist… „French Disco“ ist eines der meistgespielten Musikstücke im Offside. „Une Autre Attente“ ist ein Song in ihrer französischen Muttersprache und erscheint demnächst auf ihren neuen Soloalbum. Ich weiß nicht warum diesmal so viele Duos dabei sind aber auch Deary sind zu zweit und machen besten Dreampop zu einem bemerkenswerten Breakbeat mit einer Sängerin die etwas an Hope Sandoval von Mazzy Star erinnert… es gibt erst eine EP… weitere Musik wird sicher folgen. Im gleichen Stil geht es mit einem neuen Stück von The Fauns weiter… „Mixtape Days“… ja da war ich früher immer dabei… fehlt manchmal ein wenig… aber diese choice Serie die ja jetzt ins vierte Jahr geht ist ja im Prinzip auch nix anderes als ein Mixtape… erreichbar auf der ganzen Welt. Wir verlassen den Dreampop und lauschen einem neuen Song vom ewig coolen J Mascis… der Dinosaur jr Sänger veröffentlicht demnächst ein weiteres Soloalbum. Die Musik wie gehabt… bisschen akustischer als bei der Hauptband und natürlich mit Gitarrensolo. Apropos Dinosaur jr… der nächste Song heißt tatsächlich „The Replacements And Dinosaur jr“… man erwartet zumindest eine ordentliche Ladung Rockmusik mit elektrischen Gitarren… und bekommt Bar-Jazz. Es ist ein Tribut an einen verstorbenen Musikerkollegen der die Künstlerin auf benannte Bands gebracht hat… und auch auf XTC und Daniel Lanois… muß also einen guten Geschmack gehabt haben, der Gute… Die Interpretin Paula Cole wurde mit ihrer Zusammenarbeit mit Peter Gabriel in den 1990ern bekannt und hatte mit „Where Have All The Cowboys Gone“ auch einen eigenen Hit. Das nächste Stück kommt vom Duo (logo) Still Corners und lässt uns in ihre geheime Welt eintauchen… mit überwiegend akustischen Instrumenten und wiederum leicht angejazzter Percussion. Gerade auf der Ziellinie erschienen ist dann auch noch eine neue Single der New Yorker Band The Lemon Twigs die dann übrigens auch ein Duo (und zwar Brüder) sind. Sie spielen lupenreinen Jangle-Gitarrenpop mit schönsten Harmoniegesängen… als wäre man plötzlich im Jahr 1969 aufgewacht… ist aber am 02.01.2024 erschienen… The Byrds meets Beach Boys… sehr schön. Die Musikerin Lillie Amadea West hat sich den Künstlernamen Lala Lala gegeben… kann man sich auch besser merken… sie schließt die Compilation sphärisch und geheimnisvoll mit der Single „Armida“… viel Spaß beim hören und entdecken…

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