McLarsen in Bremen und bei den Ostfriesen (Juni 2022)

Das Jahr 2022 nähert sich der Mitte… Zeit für den dritten Ausflug… dieses mal wieder in den Norden der Republik. Als mich der Whiskyclub „Regulars“ aus Leer in Ostfriesland fragte, ob ich dort wieder ein Whiskytasting abhalten könnte und ich das bejaht hatte, war klar das ich das noch mit einer Stadterkundung verbinden würde… und was bietet sich dazu besser an als eine Stadt auf dem Wege zum Meer… die alte und ehrwürdige Hansestadt Bremen. Zuletzt war ich hier vor ziemlich genau 30 Jahren mit meiner damaligen Freundin auf dem Weg zurück von ein paar Tagen an der Nordsee… an das meiste kann ich mich schlicht nicht mehr erinnern, so das eine Auffrischung meiner Bremen-Kenntnisse durchaus gefragt ist.

Weitwinkel sei Dank: Liebfrauenkirche, Rathaus, Dom

Jo… Bremen… mit gut einer halben Millionen Einwohnern elftgrößte Stadt Deutschlands… kleinstes Bundesland und an der Weser gelegen… welche 60 km weiter bei Bremerhaven in die Nordsee mündet. Wie alle Hansestädte war Bremen besonders im Mittelalter sehr reich und gesamteuropäisch gesehen auf jeden Fall eine große Nummer. Später wurde Bremen auch ein bedeutender Industriestandort… 1817 wurde in Bremen das erste Dampfschiff auf deutschem Boden gebaut… noch heute sind Firmennamen von teils ehemaligen Industriestandorten bekannt : Bremer Vulkan (Werft), Focke-Wulf (Flugzeuge), Borgwarth (Autos), Beck & Co. (so’ne Plörre… ähmn Bier) oder Kaffee Hag vom hier sehr bekannten Unternehmer und Mäzen Ludwig Roselius. Fussballfans wissen Bescheid wenn es grün ist und nach… ämn ihr wisst schon…
Nachdem es in den vergangenen Tagen auf Deutschlands Bahnstrecken hoch her ging (Stichwort : 9 Euro Ticket) und ich die Rückreise meiner letzten Exkursion auch noch nicht ganz vergessen habe… war ich sehr erfreut, das es heute keinerlei Probleme bei der Anreise gab. Meine Unterkunft heißt Bremer Haus von der Kette Novum Hotel… ist nicht weit von Bahnhof, Altstadt und Szeneviertel entfernt… die nahe Gegend ist zwar weniger schön, aber man kann nicht alles haben… das Zimmer ist auf jeden Fall ok und übers Frühstück kann ich erst morgen berichten.

...muß ja nicht immer Gotik sein... Expressionismus in der Böttcherstraße

Nach dem Einchecken ging es erstmal in die Altstadt. Das Wetter war trocken, aber bewölkt… ein weiteres blaues Album ist also nicht in Sicht. Ich ließ mich zwei Stunden durch die Innenstadt treiben… ohne Besichtigungen (die hebe ich mir für den angekündigten Regen in den nächsten Tagen auf)… vorbei am Marktplatz mit dem prächtigen Rathaus und seiner Renaissancefassade… meiner Meinung nach das markanteste Bauwerk der Weserrenaissance… dem mächtig gewaltigen Dom St. Petri mit seiner Doppelturmfront (welche aber noch nicht sehr alt ist)… die Böttgerstraße… eine Straße im Stil des Backsteinexpressionismus aus den 1920-30er Jahren… auf dem Grundriss mittelalterlicher Gassen… gestiftet vom Kaffeemäzen Roselius.

Enge Gassen im Schnoorviertel
Alternatives Gewächshaus im Schnoor

Weiter ging es durch das niedliche Schnoorviertel… enge Gassen, kleine Geschäfte und Gastronomie… in Lübeck und Lüneburg gibt es ähnliche Viertel… zum Glück im Krieg verschont worden… was man definitiv nicht von der ganzen Stadt behaupten kann. Der Spaziergang ging dann an der Weser weiter, dort gibt es eine Art Biergartenpromenade namens Schlachte… ich kann mir gut vorstellen, wie voll das dort in den letzten Tagen war (Pfingsten und schönes Wetter… achja… und 9 Euro Ticket). Heute war tote Hose, ein Weizenbier gönnte ich mir trotzdem… hatte ja ca. 500 Sitze an der Weser für mich…

An der Weser
Der Bremer Roland... mach Abzug der dicken Wolken

Danach ging es erstmal zurück ins Hotel und einiger Text dieses Berichtes entstand ebenda. Später kam doch tatsächlich noch die Sonne raus und ich konnte noch ein paar „Blaue Fotos“ machen… Ab 20:00 wurde die gastronomische Seite Bremens erforscht… da ist natürlich viel zu entdecken. Für heute und meinen hungrigen Bauch hatte ich als erstes das Brauhaus Schüttinger unweit des Marktplatzes ausgesucht. Mittlerweile hat ja jede mittelgroße Stadt so ein Brauhaus… das ist ja auch in allen Blogs meiner deutschen Entdeckungsreisen nachzulesen… dieses Gasthaus war auch nicht anders… vielleicht mit Baujahr 1990 eines der älteren… ich kann nichts negatives schreiben… das Bier war gut aber nicht bemerkenswert gut… das Essen üppig (Das Schnitzel ragte fast über den Tisch hinaus…), aber auch nichts wo ich jetzt sagen würde… das war ja mal toll… vielleicht bin ich ja verwöhnt. Sehr weit musste ich nicht zur nächsten Lokalität laufen, sie war direkt auf der anderen Straßenseite, hieß Cottons Pub und hatte Guinness. Es ist ein eher kleiner Laden mit Aschenbechern auf den Tischen, 80er Jahre Musik und einer für die Größe der Bar gute Auswahl an Whiskys… nicht weniger… aber auch nicht mehr.

Rathaus und Dom zur blauen Stunde

Es wurde langsam dunkel (sind ja gerade mit die längsten Tage… und dann auch noch im Norden) und ich machte mich auf einige Nachtaufnahmen zu fotografieren. Danach hatte ich eigentlich vor, im Little Marys Pub den Absacker zu nehmen… aber erstmalig mußte ich mir selber den Spruch anhören den viele Offside Nachteulen zu hören bekommen: Sorry… letzte Runde ist durch… Nun gut… Unterhopfung wird mein Problem heute eh nicht mehr… dafür konnte ich noch etwas an dem ersten Bremen Bericht schreiben… den ihr gerade gelesen habt.

Zu später Stunde an der Weser

Tag 2: An der Weser
Nach der ersten Nacht und dem ersten Frühstück kann ich immernoch nix negatives zum Hotel sagen… hatte wohl mal wieder ein glückliches Händchen… die Auswahl war ungleich größer als bei den letzten, kleineren Städten. Die Planung der heutigen Aktivitäten waren geprägt vom Wetterbericht… eigentlich sollte es spätestens ab Mittag regnen… Stand 17:30 Uhr ist es immer noch trocken… Als erstes war der Dom dran… genauer noch der Turm vom Dom… obwohl ich eine Wurst geworden bin was hohe Aufstiege angeht, lasse ich mir solche Gelegenheiten ungern entgehen… erstens gibt es schöne Aussichten, zweitens seltene Einblicke in das Innere alter, ehrwürdiger Bauwerke. 265 Stufen, knapp 60 Meter gab es zu bezwingen… oben angekommen etwas außer Atem (Atemlos im Turm… war das nicht mal von Helene Jäger ?) Der Ausblick war nicht so toll wie z.B. der von St.Petri in Lübeck oder der Marktkirche in Halle… viel Drahtvorhang und Gitter störten die freie Sicht… dennoch lohnenswert für ganze 3€.

...und etwas flussabwärts an Tag 2
Die Aussichtsplattform Südturm des Doms in etwa 60m.
Der Marktplatz mit Roland von oben

Danach besichtigte ich die Kathedrale, welche einige architektonische Seltenheiten bietet. Schön war das wieder jemand Orgel geübt hatte… wiederum bin ich nicht sicher ob alles so sein sollte wie es klang. Die Ausstattung des Doms ist eher bescheiden… die verschiedenen Gewölbearten behalte ich als auffälligstes Merkmal des Bauwerkes in Erinnerung.

Dom St.Petri - Inneres nach Westen
Verschiedene Gewölbearten aus verschiedenen Bauphasen

Nach der Besichtigung der größten Bremer Kirche ging es an den größten Fluß der Stadt. Die Weser an und für sich hat keine eigene Quelle… sie entsteht vom Zusammenfluss der Werra und der Fulda im südniedersächsischen Hann.Münden, sie ist etwa 450 km lang… Bremen ist mit Abstand die größte Stadt welche sie durchfliesst… etwa 60 km nach Bremen mündet sie bei Bremerhaven in die Nordsee… aber das hatte ich ja gestern schon erwähnt. Heute ging es erstmal flussabwarts… es gibt eine wunderbar ausgebaute Weserpromenade… mit Fischgrat-backstein für Fußgänger und Radfahrer. In Höhe von der Kellogs Fabrik hört sie ziemlich plötzlich auf und man befindet sich plötzlich auf einer Großbaustelle a la Potsdamer Platz anno 1996. Das Großprojekt heißt Überseestadt und verwandelt ehemaliges Industriegebiet in urbane Nutzung… und zwar gefühlt an allen Ecken… ich war etwas überrascht… ich starte an einer grünen Fußgängerampel und stehe am anderen Ende vor einer Baugrube… bevor ich eine Lösung für das Problem hatte, kamen von überall Autos… nicht ganz optimale Planung…

Schuppen Eins mit fahrtüchtigen-
- und unfahrtüchtigen Borgward

Apropos Autos… ich bin ja nach wie vor ein großer Freund historischer Automobile, auch wenn ich kein eigenes mehr will… der Schuppen Eins ist eine kostenfreie Ausstellung alter Schätzchen, besonders auch der fast schon vergessenen Epoche „Made In Bremen“… Stichwort Borgward, Lloyd, Goliath oder aber auch die T-Modelle von Mercedes der 123er Reihe (habe ich lange gefahren). Manchmal überlege ich was gewesen wäre, hätte man Borgward damals gerettet… die Automobillandschaft sähe heute anders aus… vor allem nicht so süddeutsch. Im Gebäudekomplex befinden sich auch viele Werkstätten welche sich auf Oldtimer spezialisiert haben… insgesamt super Konzept. Rückzu vermied ich die kuriose Ampelkreuzung… trotzdem war es streckenweise schwierig zu Fuß da wieder rauszukommen… aber geschafft.

Ostertorsteinweg im "Viertel"

Es folgte eine Pullerpause und eine Portion frischer Erdbeeren von einem Marktstand in den Wallanlagen… danach ging es Weseraufwärts… aber erstmal auf der Straße, durch die Stadtteile Ostertor und Steintor, zusammen das Viertel genannt, sowas wie das Kreuzberg oder das Scheunenviertel der Stadt… mit allen Klischees… sehr schön allerdings. Mittagessen gab es um halb 3 in einem Laden namens Suppkultur, den ich mir auch vorher ausgesucht hatte… Blumenkohl-Mandelcremesuppe mit Sahne für 4,20€… was soll da schief gehen… Klasse. Noch ein wenig weiter dann rechts abgebogen stand ich dann vorm Weserstadion, welches direkt an der Weser liegt und wo es wenige Meter daneben sehr beschaulich aussieht. Es folgte der Rückweg an der Weserpromenade, nicht ohne nochmal kurz zwei Bierchen an der Schlachte genommen zu haben… Haacke-Beck ist zwar jetzt nix besonderes… aber in Sichtweite der Brauerei am anderen Flußufer zumindest … bekömmlich…  (eines der dämlichten Geschmacksbeschreibungen… aber wenn einem nix Gescheites einfällt…)

Das Weserstadion...
...und wie es dort mit 180 Grad Drehung vom gleichen Standpunkt aussieht

Nach einer Pause ging es ab 8 wieder in die Gastronomie… heute hatte ich mir zwei Sachen ausgesucht, die ziemlich nahe beieinander sind… nämlich im Schnoorviertel. Der Name „Gaststätte Kleiner Olymp“ lässt griechisch vermuten … der Name kommt aber woanders her… Gastronomie gibt es hier seit 1963… das Haus ist deutlich älter… man vermutet, das die Barockfassade vor ein deutlich älteres Haus gesetzt wurde… Geschichte atmet man in diesem Haus in jedem Winkel… es gibt 3 Etagen… ich war nur im Erdgeschoss und war schon beeindruckt… Es gibt Schnoor Bräu… ein Bier ungenannter Herkunft… dunkel und leicht… sehr gut… das Essen war auch sehr gut… ich hatte Bremer Labskaus… für mich sowas wie Hefeweizen… schmeckt mir einmal im Jahr… dann ist wieder gut… die Bedienungen im kleinen Olymp waren auch außergewöhnlich freundlich… und ich erlebte in Bremen noch nie jemand unfreundliches… Danach ging es ein paar Meter weiter ins Little Marys Pub… wo ich gestern zu spät kam. Erst störte mich das Murphys doch extrem anders als mein Lebenselixier Guinness schmeckt, dann fand ich es doch sehr gut dort… nicht zuletzt wegen Ken’s superber Musikauswahl… jetzt ab ins Bett… 32.333 Schritte… tausend mehr und ich hätt’n Schnaps… achso… etwas genieselt hat es später auch noch…

Im Schnoor ohne Touristen

Tag 3 : Im Grünen und ein wenig Gastro…
Da ich ja gestern so umtriebig war, konnte ich es heute etwas ruhiger angehen lassen. Nach dem Frühstück erledigte ich ein paar Sachen am Laptop und schraubte noch etwas an der Präsentation für das Whiskytasting von morgen. Dann ging es nochmal in die Innenstadt… da schaute ich mir die Wallanlagen an, ein Parkähnlicher Grünzug in der Innenstadt mit Gewässern, Brücken, Windmühle und Blumenmeer aus Studentenblumen… recht überlaufen allerdings. Ganz anders war das dann im Bürgerpark Bremen, nördlich vom Hauptbahnhof. Dort konnte ich bestimmt anderthalb Stunden schlendern ohne vielen Leuten dabei begegnet zu sein. Neben einigen Attraktionen wie Tiergehege, Meierei, Spielplätze und Gastronomie darf sich die Natur dort weitestgehend frei entfalten, also viele Wildwiesen und waldige Abschnitte. Mit etwas Musik auf den Ohren hat mir der Spaziergang viel Spaß gemacht… das war Abschalten pur…

Loriot Platz am Wall ...selten allein...
Naturlandschaft Bremer Bürgerpark I.
Naturlandschaft Bremer Bürgerpark II

Auf dem Rückweg gab es zum Mittag wieder eine Suppe von der Suppkultur, die dort in der Nähe eine Filiale haben. Es folgte eine Pause… bin ja nicht beruflich unterwegs… der Plan war das ich dann ab etwa 18:00 Uhr drei gastronomische Punkte abklappere und danach warscheinlich gesegnet ins Bett falle… Bei Station 1 hat das auch hervorragend geklappt… das Ahlenfelder hätte ich mir nicht besser ausdenken können… Wolf-Dieter Ahlenfelder (1942-2014) war ein Schiedsrichter der vor allem mit seiner Entscheidung nach 32 min zur Halbzeit zu pfeifen (im Spiel Werder Bremen – Hannover 96 am 08.11.1975)… dann nach Protesten noch bis 90 Sekunden vor der Halbzeit hat nachspielen lassen… später gab es dafür seinen legendären Spruch „Wir sind Männer… wir trinken keine Fanta…“ Wer mich aus dem CuttySark Whiskyforum kennt, weiß das dieser Spruch bei mir hinterlegt ist… Das Ahlenfelder führt Biere der Union Brauerei Bremen und kann gut Burger machen… ich hab beides kontrolliert… das Bier (Helles, Keller, Rotbier) war überzeugend, der Chili-Cheese-Burger auch… bleibt nur das beste Kompliment was der Berliner machen kann : „Kannste nich meckern…“ Aus Versehen hatte ich bereits vier Union Biere intus…

Union Bräu Helles im Ahlenfeller
Im Hegartys Pub.. aber was im Gedächtnis bleibtist :
...ein professionelles Kotzbecken...

das nächste Ziel war das Bonanza Pub etwa 15 min entfernt… das hatte dann aber aus irgendwelchen nicht irgendwo vermerkten Gründen nicht auf… entgegen aller Vorzeichen… nun ja… das eigentliche Ziel No. 3 – Das Hagerties Irish Pub an der Szeneviertelmeine war das nächste… immerhin auf… immerhin lecker Guinness aber null Empfang oder Wi-Fi und Personal was anhand der geringen Besucherzahlen betont gelangweilt war… nö… das war dann nach zwei Guinness auch vorbei. Zwei Adressen hatte ich noch gespeichert von denen ich dachte, das könnte was sein : „Die Fliege“… ich bin nicht sicher wo ich es gelesen hatte… aber ich hatte Guinness erwartet… und bestellt… die (warscheinlich noch relativ neue) Bardame sagte mir dann… aber erst kurz vor dem Zapfhahn, das es ja gar kein Guinness mehr gibt… aber im Prinzip heißt das ja jetzt nur anders… Bremer Union… ist auch schwarz und noch teurer (5,90€ a 0,5l)… nun gut… eins reichte… zumal da auch interessant schräge Typen waren… aber egal… die letzte Adresse die noch war hieß Paddys Pit Irisch Pub. Es gab Murphys… und nein… das schmeckt nicht wie Guinness, sondern wie… egal… immerhin war das Personal auf dem Posten und die Musik war ok… aber letztendlich war der Abend für’n Arsch… durch die ganze Stadt gelaufen und nur eine gute Kneipe gewesen… immerhin muß ich mich jetzt nicht fragen, wie wohl die restlichen Pubs aus der Liste waren…

Morgen ist Abreise… aber nicht nachhause, sondern nach Leer… schließlich ist ja im Titel dieses Blogs auch was mit Ostfriesland dabei…

Windmühle in den Wallanlagen zu späterer stunde...
Der Hafen von Leer

Tag 3&4 – Bei den Ostfriesen

In Leer hatte ich den einzigen festen Termin dieser Reise: Ein Whiskytasting bei der privaten, nicht kommerziellen Vereinigung von Whiskyliebhaber:innen aus dem Raum Ostfriesland. Bis dahin… es sollte 19:30 starten, hatte ich nach Ankunft und CheckIn erstmal Zeit, Leer etwas zu erkunden. Leer, ca. 35.000 Einwohner… ist nach Emden und Aurich die drittgrößte Stadt Ostfrieslands. Sie hat einen Binnenhafen und eine schöne Altstadt mit einer unvermeidbaren, großen Fussgängerzone… auf der auch gerade richtig Betrieb war… in den Seitenstraßen war es beschaulicher und mit einer Nudelbox vom Asiaten pflegte ich am Hafenufer zu speisen. Später gab es noch ein paar Guinness im Darrys Pub… 15:00 und schon Bier… aber es sollten auch die letzten für heute sein.

Leer - Altstadt mit Fussgängerzone
Leer - Rathaus
Kirchturm der großen Kirche... statt Kreuz oder Wetterhahn ein Schiff

Um 18:00 holte mich Seb, der Organisator der Regulars ab und wir fuhren zum Veranstaltungsort: dem Versammlungssaal der Freiwilligen Feuerwehr von Leer-Loga. Wir stimmten noch Kleinigkeiten ab und richteten die Technik ein… bald kamen auch die ersten Gäste und es ging los. Das Tasting war auf 25 Plätze limitiert und schnell ausverkauft. Mein Thema waren Whiskys von den schottischen Inseln Arran, Skye, Raasay, Mull, Orkney, Jura und Islay… mit Zusatzzahl Campbeltown in der Nachspielzeit. Nach etwas aufräumen und so ging es dann zu später Stunde (es war schon Samstag) zurück ins Hotel und dort auch sofort in die Horizontale. Es war ein schönes Tasting mit sehr netten Gästen und wirklich sehr engagierten Gastgebern… allen voraus Seb, der wirklich alles für gutes Gelingen dieser Veranstaltungen gibt… quasi ehrenamtlich.

Man mag es mir ansehen... es gibt schlimmere Jobs als Whiskytastings...
...das scheinen die Teilnehmer des Tastings zu teilen...
...wenn du auf der schottischen Landkarte bei Inverness rumfuchtelst und hinter dir Nessi im Nacken hast... der Bauch ist übrigens auch Nessis Schatten 😉

Für den nächsten Morgen war erstmal ein kurzer Gang zum benachbarten Bäcker notwendig denn Frühstück gibt es in dieser Herberge nicht. Danach ging es zum Bahnhof… das Kaiserwetter forderte eine Stippvisite ans Meer regelrecht heraus… Ziel war Norddeich… das Tor zu den ostfriesischen Inseln. Durch meine Facebook Posts welche ich bei meinen Reisen verstärkt absetze, wurde ein alter Freund aus Schulzeiten aufmerksam. Mit Lehmi war ich von 1975 bis 1985 10 Jahre in einer Schulklasse, seit über 20 Jahren lebt er mit seiner Familie jetzt in Ostfriesland und ließ es sich nicht nehmen, mich diesen Nachmittag mit dem Auto durch Ostfriesland zu kutschieren.

...da wo man vormittags sieht, wer nachmittags zu Besuch kommt... Pilsumer Leuchtturm
...seit 47 Jahren befreundet... Lehmi und icke...

Wir hielten beim Pilsumer Leuchtturm, bekannt vor allem durch die Filme mit Otto Waalkes. Weiterhin inspizierten wir den schiefen Kirchturm von Suuhusen… angeblich der schiefste Kirchturm der Welt… man wartet wohl auf den Guinness Rekordbuch Eintrag (meine Guinness Rekorde sind eher anderer Art…) und auch Lehmis Residenzstadt Esens… von der ich bis dahin noch nicht einmal wußte, das es sie gibt, haben wir inspiziert… eine nette kleine 7000 Seelen-Kleinstadt mit Rathaus aus dem 18. Jahrhundert und spätbarocker Fassade. Zwischendurch fuhren wir kreuz und quer durch Ostfriesland, quatschten über alte Zeiten und was wir heute so machen… wie das so ist, wenn man sich viele Jahre nicht mehr gesehen hat. Das war ein Nachmittag den man nicht kaufen kann… einfach nur Klasse… Danke Andreas Lehmann aka Lehmi.

der schiefste Kirchturm der Welt... vom Nahen weniger gut zu erkennen als aus der Ferne : Kirche von Suuhusen
Das Rathaus von Esens... Lehmis Residenzstadt

Der Rest des Tages war dann unspektakulär… ich war noch was essen und hab noch ein paar Guinness im samstagabendlichen Trubel in der Fußgängerzone verdrückt.
Das Hotel 24/7 Selfcheckin… der Name ist Programm, hier habe ich noch nicht eine Menschenseele gesehen, einchecken muß man am Computer hinterm Haus… alles ziemlich neu hier und die Zimmer sind sehr unterschiedlich. Für 65€ pro Einzelzimmer ohne Frühstück… ok aber kein Schnapper. Die Rückfahrt war dann weitestgehend problemlos… mal abgesehen von der Überfüllung bis Hannover inklusive Schulklasse (10-11 Jahre) 🙄… Jetzt macht die McLarsen Reiseabteilung erstmal zwei Monate Pause… dann gehts im August wieder südwärts… vielen Dank fürs Mitlesen.

...ein schnödes Guinness als letztes Bild ?... das kann nicht sein...
Die Nordsee bei Norddeich... schon besser 😉