McLarsen im Land der tausend Biere V. Buttenheim & Forchheim (September 2025)

Berlin, 08.10.2025… Zum fünften Mal trafen sich Ende September 7 Kumpels aus Potsdam und Berlin, deren größte Schnittmenge die Beziehung zum Offside ist, Zur Bierwanderung durch Franken. Hier folgt ein kurzer Abriss der zwei Wandertage… es mag ausführlichere Reiseberichte von mir geben, aber die Abläufe sind ähnlich und ich werde es kurz halten. Anreisetag war Donnerstag, 25.09.2025. Ich kam von meinem Aufenthalt in Augsburg, über den hier gelesen werden kann, der Rest mit Auto bzw. Bahn aus Berlin. Residenzstadt ist die Ortschaft Buttenheim, 15 Kilometer südlich von Bamberg, 45 Kilometer nördlich von Nürnberg. Der Ort hat etwa 3700 Einwohner und ist Geburtsort von Jeans Erfinder Levi Strauss. Was die Gemeinde selbst für uns interessant machte, ist die Tatsache, dass sie inmitten von Bierfranken liegt und mit Löwenbräu und St. Georg selbst zwei Brauereien hat. Unterkunft bezogen wir im Hotel am Markt im Ortskern, direkt gegenüber von den Brauereien. Die Bahn tat mal wieder alles, dass ich trotz kürzestem Weg als Letzter erschien. Leider waren zu der Zeit alle drei Gaststätten im Ort geschlossen… seit Corona konzentriert man sich auch hier auf das Wochenende. Bis zur Öffnung eines etwas weiter gelegenen Gasthauses um 17:00 Uhr erfreuten wir uns erst mal über die liebevoll mit lokalem Bier bestückten Kühlschränke des Hotels. Danach setzte sich die Truppe in Bewegung zum 2 Kilometer entfernten Restaurant Eggloffsteiner Hof, in dem es ein deftiges Abendbrot und fränkisches Bier gab. Nach der Rückkehr ins Hotel ließen wir mit dem einen oder anderen Kühlschrank-Bier den Anreisetag ausklingen.

09:30 Uhr... Start der großen Wanderung am Hotel
Der Weg am Main-Donau Kanal
10:30 Uhr... zweites Frühstück

Um 09:30 startete der flotte Sechser (Hansi war das Schnitzel vom Vortag auf den Magen geschlagen) Richtung Hirscheid. Am Ufer des Main-Donau-Kanals liefen wir gut 4 Kilometer zum ersten Ziel: dem Brauerei-Gasthof Kraus. Dort gab es die ersten Krüge des Tages, bevor es dann auch bald weiter ging. Von Hirscheid aus liefen wir irgendwie querfeldein nach Matthias’ Wander-App. Der Weg, der gefühlt nur bergauf ging, konnte nicht alle überzeugen… aber irgendwann standen wir dann vorm Gasthof Walz in Rothensand, und ein frisches Bier konnte durchaus helfen. Die nächste Station war das etwa 4 Kilometer entfernte Brauhaus am Kreuzberg… für Berliner ja schon wegen des Namens ein Pflichtbesuch. Das Brauhaus, inmitten der Pampa, war riesengroß und modern, mit Selbstbedienung und der Möglichkeit von Erlebnis-Führungen… nun ja… das Essen war gut und das Bier lecker… die Atmosphäre wurde dann aber auch schnell als Ort mit dem Charme einer Autobahn-Raststätte betitelt…
Auf Social Media antwortete jemand darauf, dass da im Sommer mehr Leute sind als auf der A9 nach Berlin… kann ich nachvollziehen… fand es trotzdem nicht schlecht.

Auf dem Weg zum Kreuzberg
Brauhaus am Kreuzberg

Die nächste Station war – kaum einen Kilometer entfernt – der Bierkeller Roppelt in Stiebarlimbach… dort war eher das Gegenteil zum Kreuzberg zu sehen… klein, sympathisch und überhaupt nicht überlaufen… aber es war Ende September, und die Biergartensaison neigte sich eh dem Ende entgegen.
Apropos… das Wetter war für unsere Wanderung absolut genial – wir hatten 16 Grad, es war bewölkt und trocken.
Weiter ging es dann nach Hallerndorf zur Brauereischänke Rittmayer. In unseren Planungen hatten wir offen gelassen, ob wir hier die Wanderung nach etwa 15–17 km gemütlich ausklingen lassen und mit einem Taxi zurückfahren, oder aber weiterwandern. Die Antwort bot der Gasthof Rittmayer selbst… dort war nämlich geschlossene Gesellschaft in Form einer Hochzeit (natürlich nirgendwo kommuniziert). Freundlicherweise wurde uns dort aber ein Bier vor der Schänke genehmigt… weiter ging es dann, vorbei an äußerst aggressiven Gänsen, zwei Kilometer zur Gastwirtschaft Georg Schwarzmann nach Trailsdorf. Dort war es gnadenlos überfüllt, und wir liefen gleich weiter zur Brauerei Witzgall. Dort sah es gar geschlossen aus, aber durch einen versteckten Geheimeingang kamen wir auf einen kleinen Hof und bekamen ein hausgebrautes Kellerbier, was ich durchaus sehr lecker fand.

Im Bierkeller Roppelt

Inzwischen war es 18:00 Uhr, und vor dem Rückweg bedurfte es noch einer Einkehr zum Abendessen. Also wurde die Tour mal spontan umgeplant und führte uns nach Eggolsheim in die Gaststätte „Blaue Maus“. Hierbei handelt es sich um die älteste deutsche Malt-Whisky-Distillery – bereits seit 1983 wird hier Whisky hergestellt. Es war durchaus ein Zufall, dass unsere Truppe, die sich hauptsächlich wegen Whisky kennt, eher zufällig an diesen Ort einfindet.
Das Restaurant war gut besucht, aber wir hatten Glück, dass wir einen Tisch für 7 Personen bekamen… Hansi war wieder fit und kam mit dem Auto dazu. Es war ein schöner Abschluss des ersten Wandertages – ein Teil der Wandergruppe machte die 30 Kilometer noch voll, ich und andere fuhren dann aber auch gerne mit Hansi im Auto zurück.
Ich hatte 35.000 Schritte, etwa 25 Kilometer und einige Liter Bier auf dem Tacho… nun war ich einigermaßen platt und hatte keinerlei Probleme, sofort ins Bett zu fallen.

Blaue Maus... aber steht ja drauf...
Whiskydestillerie Blaue Maus

Der zweite Wandertag am Samstag hatte deutlich weniger Kilometer auf dem Plan. Das Ziel war die Stadt Forchheim mit drei Brauereien und einer enormen Ansammlung von Bierkellern. Die Stadt Forchheim ist Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, hat etwa 34.000 Einwohner und eine kleine, hübsche Altstadt. Wir nahmen die Bahn und fuhren etwa 10 Kilometer bis zum Bahnhof Forchheim-Nord. Als Erstes wollten wir die Brauerei Greif besuchen, aber vor Ort mussten wir erfahren, dass die gastronomische Abteilung gerade im Urlaub ist… auch das hätte mal irgendwie kommuniziert werden können… nun ja… die Gastwirtschaft Achhörnla war auch nicht weit und so gab es das erste Bier des Tages gegen 11 Uhr und es gab Staffelberg-Bräu.

Start zum zweiten Wandertag

Anschließend gab es eine kleine Besichtigung der Altstadt… es gibt Fußgängerzonen, Fachwerk und Reste der Stadtbefestigung. Direkt im historischen Stadtzentrum, gegenüber vom Rathaus, befinden sich die anderen beiden Brauereien der Stadt: Neder und Hebendanz… nur zwei Häuser auseinander. Ihre Schankstuben waren bereits gut besucht und in beiden Lokalen ging es sehr volkstümlich zu… das Bier war wie erwartet fränkisch gut.

Besichtigung der Forchheimer Altstadt
Die Brauhäuser Hebendannz (links) und Neder (rechts)

Danach ging es auf den Kellerberg, Deutschlands warscheinlich größtem Biergarten… insgesamt 23 Bierkeller befinden sich auf dem Berg im Osten der Stadt. An dem Samstag, an dem wir da waren, hatten nur wenige geöffnet, aber man kann sich gut vorstellen, was hier im Sommer abgeht, etwa am Annafest im Juli, wo alle aufhaben. Was wir dann wann und wo getrunken haben, ist mir entfallen, ein Highlight war jedenfalls das Schäuferla, das ich mir zum Mittag gegönnt habe… ein besseres hatte ich noch nicht mal in Bamberg. Inzwischen wurde es bereits ein wenig dunkler und die Gruppe machte sich langsam auf den Weg zurück. In Buttenheim ließen wir den Tag dann langsam im Löwenbräu ausklingen, was auch nochmal sehr schön war.

Bierkeller auf dem Forchheimer Kellerwald

Am nächsten Morgen gab es zum letzten Mal das sehr gute Frühstücksbuffet von den Hotels der Familie Schuberths, die ich an dieser Stelle gerne empfehlen möchte. Es war wieder eine gelungene Zeit miteinander. Die große Wanderung war vielleicht ein bisschen lang, aber wir sind ja keine Amateure mehr. Am Sonntag ging es zurück nach Berlin bzw. für Matthias in den Urlaub. Ich freue mich bereits aufs nächste Jahr. Mein Dank gilt Nina, die die komplette Woche meine Arbeit mit erledigt und mir den Rücken freigehalten hat.